Sonstige Infos:
Zweitausgabe des Buches "Eine Darstellung historischer Stähle" von V. Hollmann. Hardcover, 500 Seiten mit 1000 Bilder und Schemas.
ISBN: 978-3-033-09203-7
Weitere Informationen unter
https://schwertschmiede.ch/
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Stahl ist eines der wichtigsten Produkte der Menschheit. Von Beginn der Eisenzeit bis zur Entwicklung unserer heutigen industriellen Stahlherstellung vergingen Jahrtausende. Über 2500 Jahre mussten unsere Vorfahren ihren Stahl aus Eisenerzen im Rennfeuer oder Rennofen in aufwendiger Handarbeit herstellen.
Zwei untersuchte Spatha, Torsionsklingen aus der Zeit der Wikinger.
Als Mitte des 16. Jahrhunderts die Schlachten hauptsächlich durch Schusswaffen entschieden wurden, verloren die stählernen Blankwaffen ihre Effizienz im Kampf. In der gesamten «Zeit des Schwertes» wurden alle europäische Klingen aus «Rennstahl» hergestellt. Einem Eisenwerkstoff, der sich in vielerlei Hinsicht von heutigem Industriestahl unterscheidet.
Eine Pflugschaufel aus römischer Zeit. Durch die Kunstpolitur wird der freigelegte Stahl bis in das kleinste Detail ersichtlich.
Eines der wichtigsten Instrumente für den Untersuch historischer Stähle ist die Kunstpolitur. In teilweise wochenlanger Arbeit wurde die äussere Oxidschicht der Originale vorsichtig entfernt und der blanke Stahl so poliert, dass sämtliche Details von der Stahlfarbe bis zu den Schmiedestrukturen ersichtlich sind. Es ist kein Zufall, dass die Schmiede- und Härtestrukturen historischer europäischer Stähle identisch sind, mit denen heutiger, traditionell geschmiedeter japanischen Schwerter.
Eine kleine Auswahl der internationalen Artefakte aus dem Buch.
Dieses Buch ermöglicht einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen und zeigt diesen «alten Stahl» im Handwerk anhand von Originalen metallurgisch und durch Untersuchungen von Artefakten durch die Politur. Die gesamte Problematik der historischen Stahlherstellung, mit der unsere Vorfahren konfrontiert waren mit all ihren Möglichkeiten, werden aufgezeigt und erklärt. Es ist eine Sammlung von Wissen, dass man über den alten Stahl haben sollte.
Eisenerz, Rennofen und der resultierende Rohstahl. Die weltweit verbreitetste historische Stahlherstellung bis weit über das Mittelalter hinaus.
Aber nicht nur Waffen sind interessant, auch Werkzeuge. Aus Eisenerzen können die verschiedensten Eisenwerkstoffe hergestellt werden. Nicht nur, dass durch unterschiedliche Herstellungsverfahren grundsätzlich verschiedene Stahlsorten hergestellt wurden, auch sonst gleicht praktisch kein alter Stahl dem anderen.
Das Handwerk wird bis ins Detail aufgezeigt.
Mit diesem Buch sollen die langjährigen Erfahrungen weitergegeben werden. Das Handwerk wird fundamental erklärt, vom Eisenerz bis zur gehärteten Klinge. Viel Wissen «der alten Schmiede» ist in den vergangenen Jahrhunderten verloren gegangen. Ungeklärt war zum Beispiel, wieso über Jahrtausende hinweg viele europäische Schwerter nicht gehärtet waren und eigentlich kampfuntauglich sind. Die bisher unerkannte, geniale Lösung unserer Vorfahren ist in diesem Buch erstmals nachzulesen.
Die Stähle der Originale wurden bei den Untersuchungen unterschiedlich dargestellt, um möglichst viele Erkenntnisse sammeln und aufzeigen zu können.
Die während der Untersuchungen entstandenen Bilder sind spektakulär. Für dieses Buch wurden im Laufe der Jahrzehnte über 70`000 Fotos gemacht. Nur knapp tausend davon waren gut genug.
Stahl hat eine herausragende Stellung unter den Metallen, weil er durch eine Wärmebehandlung härtbar ist.
Auch die traditionelle japanische Schmiedetechnik wird aufgezeigt und beschrieben. Mit dem Ende der Kriege des japanischen Mittelalters und der Einführung von Feuerwaffen um 1600 wechselte in Japan auch die Stahlherstellung. Die Schmiedetechnik des "wahren" Samuraischwerts ging damals verloren. Erstmals nach über 400 Jahren wird die verlorene alte Schmiedetechnik aufgezeigt.
Die Oberflächenbehandlungen von schleifen und polieren bis zur Ätzung werden abgehandelt.
Bei historischen Stählen ist die Kunstpolitur am effektivsten, um den Stahl aufzuzeigen. Das Polierhandwerk wird aufgezeigt und erklärt. Auch wie man polierte Artefakte zur Untersuchung betrachten muss und was man alles sehen kann, wird erklärt.
Metallurgische Vergrösserungen und Schemas.
Die Metallurgie ist ein weiterer wichtiger Bestandteil in dieser Darstellung alter Stähle. Viele Artefakte wurden im Labor zusätzlich mit modernen Mitteln untersucht. Spektralanalysen, Gefügebilder und Vergrösserungen zeigen die Stähle in einer Dimension, welche dem Auge normalerweise verborgen bleibt.
